14.07.2009

Wider die Pharisäer: Die Diskussion um Lebensmittelimitate ist – auch – verlogen

(Bonn) - Der Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel (VKL) unterstützt nachdrücklich die Forderung von Bundesministerin Aigner nach besserer Kontrolle der Lebensmittelkennzeichnung. Der VKL begrüßt den Hinweis der Ministerin, den Einsatz der angeprangerten Produkte auch in Zusammenhang mit dem immensen Preiskampf zu sehen und insbesondere ihren Appell, Wert und Qualität der Le-bensmittel wieder stärker in den Vordergrund zu stellen.

Dagegen sei die aufgeregte Diskussion um Formfleisch und Surimi verlogen, so der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Dirk Radermacher. Diese Produkte seien in Zusammensetzung und Kennzeichnung seit vielen Jahren in den Leitsätzen des Deutschen Lebensmittelbuches geregelt, dies aus guten Gründen: Mit der Formung von kleinstückigem oder faserigem, aber ernährungsphysiologisch unverändert hochwertigem Muskelfleisch werden bei der Lebensmittelherstellung anfallende Reste appetitlich ver-wertet. Wer diese Reste als Abfall disqualifiziert und verleumdet, verleugnet nicht nur die – auch in Haushalten übliche – Praxis der möglichst vollständigen Verwertung von Lebensmitteln, sondern plädiert völlig unverantwortlich auf deren Vernichtung.

Und auch die Forderung nach „besserer“ Lebensmittelkennzeichnung trägt pharisäerhafte Züge. Das europäisch weitgehend einheitliche Recht der Lebensmittelkennzeichnung ist infolge eines ständig gesteigerten Informationsbedürfnisses der Verbraucher immer weiter ausgedehnt, komplexer und detaillierter geworden. Der Wunsch nach einfacher und klarer Kennzeichnung und die Forderungen, umfassend über die Zusammensetzung von Le-bensmitteln informiert zu werden, die gleichzeitig stets – an jedem Ort, zu jeder Zeit, in bester und immer gleich bleibender Qualität und zu möglichst niedrigem Preis – verfügbar sein sollen, stehen in einem bislang nicht gelösten Widerspruch. Diese Zusammenhänge sind institutionalisierten wie selbsternannten Verbraucherschutzorganisationen bestens bekannt.

Der VKL unterstreicht die Verurteilung irreführender Bezeichnungen wie „Surimi-Garnelen“, als Aufhänger zur medialen Verunglimpfung einer ganzen Branche sind solche Ausreißer aber ungeeignet.

Der Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel e. V. (VKL) vertritt die Interessen der in ihm zusammengeschlossenen Hersteller. Er ist entstanden durch die Fusion der Verbände der Feinkost-, Essig und Senf- sowie Suppenindustrie und vereint außer den genannten Branchen auch die Hersteller von Meerrettich, Desserts, Backmischungen und anderen Convenienceprodukten unter seinem Dach.

  • Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel e.V.
    Dirk Radermacher, Hauptgeschäftsführer
    Reuterstr. 151, 53113 Bonn
    Telefon: (0228) 212017, Telefax: (0228) 229460

    eMail: radermacher@verbaendebuero.de
    Internet: http://www.kulinaria.org