Senf

Senf ist eine – mal mehr, mal weniger – scharf schmeckende Paste auf der Basis von gemahlenen Senfkörnern, Essig, Salz und Gewürzen. Als Ausgangsstoffe dienen, je nach Senfsorte, Schwarzer Senf (Brassica nigra), Brauner Senf (Brassica juncea) oder Weißer Senf (Sinapis alba).

Senf wurde bereits im Altertum als Gewürz verwendet. Die ältesten Funde stammen aus China und sind schätzungsweise 3.000 Jahre alt. Es wird jedoch angenommen, dass nicht die Chinesen sondern die Inder den Senf „erfunden“ und als Gewürz verwendet haben, da sich das Wort Senf vom indischen „Sinapis“ ableitet.

Im ersten Jahrhundert nach Christus gelangte der Senf über Kleinasien nach Griechenland und verbreitete sich im gesamten Mittelmeerraum. Senf war in Europa während des Mittelalters das einzige Gewürz, welches auch für die einfachen Bürger erschwinglich war. Mit Beginn der Kolonialisierung gelangten jedoch immer mehr exotische Gewürze nach Europa, so dass der Senf zunehmend an Bedeutung verlor. In Deutschland wurde Senf nur bis ins 19. Jahrhundert in nennenswertem Umfang angebaut. Heute beziehen die Hersteller die Senfsaat hauptsächlich aus der Tschechischen Republik, der Ukraine, Kanada, Holland und Ungarn.

Speisesenf erfreut sich mittlerweile jedoch immer größerer Beliebtheit: Der
jährliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund 1 kg. Besonders bei Senf sind aber regionale Vorlieben zu beobachten: In Norddeutschland werden hauptsächlich die scharfen Senfsorten nachgefragt, während in Süddeutschland, insbesondere Bayern, der milde oder süße Senf bevorzugt wird.

Qualitätsanforderungen für Senf sind im europäischen Code of Practice for Mustard festgelegt.